Mit einer Mittelohrentzündung ins Flugzeug? Schlechte Idee!

Mutter sitzt mit zufrieden nuckelndem Kind im Flugzeug
Hilfreiche Tipps, wie Sie Ihrem Kind beim Druckausgleich während eines Fluges helfen

So erkennen Sie die Symptome einer Mittelohrentzündung und vermeiden gesundheitliche Probleme während des Flugs.

Eine Mittelohrentzündung kann sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen, wobei Kinder statistisch gesehen häufiger betroffen sind. Rund 80 % der Kinder erkranken in den ersten drei Lebensjahren mindestens einmal an einer Mittelohrentzündung. 45 % von ihnen sogar bis zu dreimal. Das Fliegen mit einer Mittelohrentzündung kann für die Gesundheit Ihres Kindes gefährlich sein, da viele Eltern befürchten, dass das Trommelfell ihres kranken Kindes beim Fliegen reißen oder starke Schmerzen verursachen könnte. In diesem Ratgeber geben wir Ihnen nützliche Tipps, wie Sie mögliche Probleme während eines Fluges vermeiden können. 

Ist das Fliegen mit einer Mittelohrentzündung gefährlich? 

Beim Start und bei der Landung eines Flugzeugs steigt der Umgebungsdruck stark an, was einen großen Druckunterschied zwischen Außenohr und Innenohr verursacht. Normalerweise gleicht die Eustachische Röhre diesen Druckunterschied aus. Sie können den Druckausgleich unterstützen, indem Sie gähnen, ein Bonbon lutschen, Kaugummi kauen oder schlucken. Eine weitere Methode ist die Valsalva-Methode: Schließen Sie Ihren Mund, halten Sie Ihre Nase zu und versuchen Sie, durch die Nase auszuatmen. Um den Druckausgleich bei Ihrem Kind zu fördern, können Sie es stillen, ihm einen Schnuller oder ein Fläschchen geben oder ihm etwas zum Kauen anbieten. 

Bei einer Mittelohrentzündung ist die Eustachische Röhre betroffen – das kann beim Fliegen schmerzhafte Druckgefühle verursachen. Außerdem beeinträchtigt sie die Fähigkeit der Eustachischen Röhre, den Druckunterschied beim Fliegen auszugleichen. Ist der aufgestaute Druck zu groß, kann das Trommelfell reißen. 

Mit einer Mittelohrentzündung fliegen: 4 mögliche Situationen 

Wenn Ihr Kind an einer Mittelohrentzündung leidet oder Paukenröhrchen trägt, sind folgende Situationen zu berücksichtigen: 

  1. Äußere Mittelohrentzündung (Schwimmerohr): Diese Entzündung betrifft den Gehörgang hinter dem Trommelfell. Fliegen ist meist möglich, da der Druckausgleich funktioniert. Symptome können Schwellungen, häufiges Weinen aufgrund von Schmerzen und Überempfindlichkeit beim Berühren des Ohrs sein. 
  2. Seröse oder muköse Mittelohrentzündung: Lassen Sie sich in Ihrer Kinderarztpraxis beraten. Diese Art der Mittelohrentzündung führt zu Flüssigkeitsansammlungen hinter dem Trommelfell. Symptome sind schwer zu erkennen, da es sich nicht um eine Infektion mit Schmerzen oder Fieber handelt. Ein Kind mit dieser Art von Mittelohrentzündung kann Hörverlust erleiden. Sollte das Trommelfell bereits geöffnet sein (z.B. durch den Arzt), ist Fliegen möglich. Ansonsten sollten Sie auf das Fliegen verzichten.  
  3. Akute Mittelohrentzündung (OMA): Hierbei handelt es sich um eine Infektion des Innenohrs mit Eiteransammlungen hinter dem Trommelfell. Die Symptome sind sehr schmerzhaft. Wir raten davon ab, in diesem Zustand zu fliegen. Fliegen Sie erst zwei Wochen nach Behandlungsende. 
  4. Transtympanische Belüftungsröhrchen (Paukenröhrchen): Diese Röhrchen ermöglichen den Luftaustausch zwischen Innenohr und Außenohr und verhindern chronische Mittelohrentzündungen. Der Druckausgleich funktioniert dadurch meist problemlos. 

Wenn Sie eine Flugreise planen und Sie oder Ihr Kind Symptome einer Mittelohrentzündung haben, lassen Sie sich von einem Arzt beraten. Und lesen Sie unseren Ratgeber “So fliegen Sie mit Baby entspannt in den Urlaub”. 

Unser Tipp: Da Mittelohrentzündungen oft durch verschmutztes Wasser verursacht werden, ist eine gute Ohrenhygiene wichtig, besonders wenn Ihre Kinder viel schwimmen. Verwenden Sie ein Ohrreinigungsspray oder Wattestäbchen, aber dringen Sie nicht zu tief in den Gehörgang ein und reinigen Sie nur den sichtbaren Teil des Ohrs. 

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